Samstag, 21. September 2019

.: Rezension ~ Hattie Brown und die Wolkendiebe :.


~ Ideenreich - Fragwürdig - Ernüchternd ~
.: Hattie Brown und die Wolkendiebe :.
(von Claire Harcup)


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~ Buchrücken ~


Von magischen Abenteuern, winzigen Drachen und den Mut, die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Als die 11-jährige Hattie Brown durch einen Kühlschrank in eine fremde Welt gezogen wird, hat sie keine Ahnung, was geschieht. Plötzlich befindet sie sich in einem seltsamen Reich, in dem alle auf der Suche nach etwas Wichtigem zu sein scheinen – jemandem mit dem Namen Nimbus. Könnte Hattie Nimbus sein? Immerhin passieren ihr ständig rätselhafte Dinge. Scheinbar kann sie sogar den Regen beeinflussen. Während einige Wächter Hattie verhaften wollen, da sie ohne Genehmigung durch den Kühlschrank gekommen ist, findet Hattie heraus, dass eine Gruppe Kinder in dieser fremden Welt gefangen gehalten wird. Gemeinsam mit dem Drachen Sir Gideon und dem Elefanten Victor macht Hattie sich auf, um die entführten Kinder zu befreien ...

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~ Über Claire Harcup - Autorin ~
Claire Harcup begann ihre Karriere in einem Sachbuchverlag, bevor die digitale Welt sie auf andere Wege lenkte. Fünf Jahre lang beauftragte sie Kunst- und Kulturprojekte, die neue Technologien verwenden. Dann rief sie für die Royal Botanic Gardens in Kew, Großbritannien, ein Projekt ins Leben, das Menschen dazu anhält, einheimische wilde Pflanzen zu sähen. Heute lebt Claire Harcup in London. Tagsüber entwirft sie Texte für Firmen und abends schreibt sie zum Spaß.


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~ Erster Satz ~
 Der Tag, an dem Hattie Brown durch den Kühlschrank gezogen wurde, war jener Tag, an dem alle möglichen Dinge aus dem Haus verschwanden.

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~ Die Geschichte ~
Hattie Brown ist ein ganz normales Mädchen. Möchte man meinen. Denn eher sie sich versah, wurde sie durch ihren Kühlschrank in eine fremde und völlig unwirkliche Welt entführt. In eine Welt, in der nichts zu sein scheint, wie man gewöhnlich erwarten würde.
Hattie soll der Nimbus sein. So jedenfalls, nennt sie Victor, derjenige, der dafür verantwortlich ist, dass Hattie nun in Irgendwo-Nirgendwo festsitzt. Doch noch ein zweites Kind wurde in diese Welt gebracht, das ebenfalls der sagenumwobene Nimbus sein soll. Warum der Nimbus so wichtig ist, fragt ihr euch? Nun! Das findet selbst heraus. ;)


~ Meine Meinung ~
Der Beginn der Geschichte empfand ich etwas eigenartig. Hattie muss sich um ihre scheinbar depressive Mutter kümmern. Irgendetwas Dunkles soll von ihr besitzt ergriffen haben, was ihre Laune stetig ändern lässt. Meist ist sie aber abwesend und irgendwie ganz weit weg mit ihren Gedanken. Schon etwas düster für ein Kinder/Jugendbuch. Als Hattie dann in Irgendwo-Nirgendwo gezogen wird, hörte das Komischsein nicht wirklich auf.
Die Charaktere streiten permanent, sind gemein und zickig zueinander und behandeln Hattie nicht gerade gut. Wie ein Objekt, dass ja nicht zu viel erfahren darf und dass man schnell wieder los werden muss. Ist vollkommen verständlich, dass Hattie abhaut. :D
Erst als sie Arthur Handley-Bennet kennenlernt, der ebenfalls der gesuchte Nimbus sein soll, begann für mich die Geschichte interessant zu werden. Auch empfand ich sie nach dem ersten Drittel weniger wuselig und angenehmer zu lesen. Dennoch war ich von der gesamten Umsetzung nicht begeistert.

Es wird nicht viel verraten. Von der Welt nicht, den Missionen, die die Charaktere zu verfolgen scheinen, und auch sonst wird uns Leser ständig etwas verheimlicht, was nach ner Zeit eher nervig anstatt neugierig macht. Es wird auch im Laufe des Lesens nichts aufgeklärt. Letztendlich bleibt vieles offen. Tolle Ideen, die nicht zu Ende gedacht sind. Sehr unschön!
Ich habe das Buch schlussendlich abgebrochen, weil ich einfach keine Lust mehr hatte weiterzulesen. Ich hab schlichtweg nicht verstanden, was die Autorin mir durch ihre Geschichte erzählen möchte. *schulterzuck*

Die Handlung und das Setting hingegen sind fantastisch. In Irgendwo-Nirgendwo scheint alles vertrocknet zu sein. Kaum Wasser, geschweige denn Wolken die es regnen lassen. Und dennoch lebt alles. Die Bäume, das Holz, die Blumen, das Gras. Alles scheint lebendig zu sein.
Zeitwürmer klauen Wolken mit Hilfe eines Portals aus anderen Welten um wenigstens etwas Wasser ins Land zu bekommen.
Hattie Brown scheint die Fähigkeit zu besitzen, Wolken regnen zu lassen. Das zumindest glaubt und behauptet Victor, ein sprechender Elefant, der sie entführt hat. Doch ein Drache, namens Lady Serena, sagt das selbe über Arthur.
Herrlich wie alles durcheinander gerät. Ein Wirrwarr vom feinsten, welches einfach nur Spaß macht mitzuverfolgen.

Die gesamte Idee ist bezaubernd und süß. Interpretiert man mehr rein, als das Buch nur als eine Geschichte zu sehen, könnte man meinen, die Autorin greift aktuelle Umweltprobleme auf.
Das Klima der Erderwärmung, Wasserknappheit und Kindesentführung bzw. Kinderarbeit. Nur eben auf eine fantastische kindgerechte Art und Weise.

"Hattie Brown und die Wolkendiebe" war für mich am Anfang nicht nur merkwürdig, sondern auch zu ernst. Dazu zu viel mürrische und zickige Charaktere, die sich im Laufe des Lesens nicht ändern. Sir Gideon, ein kleiner Drache, ging mir mächtig auf den Keks. Ich hätte ihn gerne klein, süß, tollpatschig und sensibel-ängstlich gehabt. Nicht streitlustig, mürrisch, arrogant und nervtötend. Auch wenn man auf einer Seite sein Verhalten gut nachvollziehen kann, denn sein Image und Leben hängt von einem kleinen fatalen Fehler ab, verstand ich dennoch nicht, warum er so unausstehlich sein muss.
Außerdem scheinen sich alle Wesen in der fremden Welt gegeneinander ausspielen zu wollen. Das gefiel mir gar nicht.
Und dann kam Lady Violet. Zuckersüß und endlich ein Drache, deren Mundwinkel nach oben zeigen anstatt abwärts. Mein Lesegemüt erhellte sich für kurze Zeit schlagartig. :p

Die Nameswahl und die gewählten Figuren (Elefant, schimmernde Drache, ein überdimensionaler und vor allem megaemotionaler Wissenswurm, geschwätzige Kakadus, lebendige Holzbänke) sind großartig und sehr einfallsreich. In dieser Hinsicht, hat es so schön Spaß gemacht, das fantastische Irgendwo-Nirgendwo mit Hattie zu entdecken.


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~ Fazit ~
Ich war sehr neugierig, nachdem mich der Klappentext total angesprochen hat. Auch das Cover und dann das Innenleben mit den bezaubernden Zeichnungen, gefiel mir auf Anhieb. Die Idee und das Setting waren fantastisch. Die Umsetzung hingegen leider total mau.

Ich bin etwas hin und her gerissen, ob ich dieses Buch und die Geschichte nun mag oder nicht. Es macht mich so traurig, dass das Potential, an nicht beendete Ideen, vergeudet wurde.

Herzzerreißend fällt meine Bewertung für dieses Buch ab 8 Jahren schlecht aus. Durch die Aufmachung und Vermarktung hatte ich hohe Erwartungen an der Story. Leider wurde ich kläglich enttäuscht.

Um was geht's? Hmmmm ...


Ich vergebe 0 von 5 Notrufzellen (Was möchte die Autorin mir sagen?)

Ich vergebe 2 von 5 Notrufzellen (Vergäudung vom genialen Potential)


Es grüßt die Sasija aus der TARDIS :-)


Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung.
In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist.
Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor, sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.

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Schön, dass du da bist. Viel Vergnügen in der Tardis.

Liebe Grüße eure Sassi @-->--