Montag, 18. Januar 2021

.: Rezension ~ Ein ganz alter Trick :.

~ Herzig - Familiär - Dubios ~
.: Ein ganz alter Trick :.
(Fee Krämer)


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~ Klappentext ~

Ein unschlagbares Team.
Die ganzen Ferien soll Pascal im Altenheim „Residenz Sonnenstrahl“ aushelfen. Nur weil er dem Schulskelett einen Anzug angezogen und einen Rollator im Teich versenkt hat. Pascal hat überhaupt keine Lust, den ganzen Tag Tee für die Omis und Opis zu kochen. Aber dann lernt er Ingelotte kennen, und die ist ganz anders als alle alten Leute, die Pascal sonst so kennt. Und Ingelotte weiß von einem Schatz! Um diesen Schatz heben zu können, braucht die alte Dame jemanden, der klein, schnell und schlau ist. Jemanden wie – Pascal.

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~ Über Fee Krämer - Autorin ~
Fee Krämer näherte sich dem Beruf der Autorin aus vielen verschiedenen Richtungen, bevor sie 2015 ihr erstes Kinderbuch veröffentlichte. Neben Büchern für kleine Leser verfasst sie auch Hörspieltexte und hat zum Beispiel die „Kuh Lieselotte“ als Hörfassung adaptiert. Während sie früher noch hauptsächlich in Cafés geschrieben hat, genießt sie es heute am eigenen Schreibtisch mit Blick auf ein paar Berliner Baumkronen zu arbeiten.

~ Über Felicitas Horstschäfer - Illustratorin ~
Felicitas Horstschäfer studierte Design an der Fachhochschule Münster. Seit 2009 gestaltet sie Cover, illustriert und entwickelt Buchkonzepte. Ihr kreatives Potenzial zeigte sich schon als sie noch klein war: Mit einer viel zu großen Küchenschere und einem 600-Seiten-Notizblock gestaltete sie ein komplettes Puppenhaus inklusive Klovorleger und Blumenstrauß. Ihr heutiges Zuhause hat sie in Berlin gefunden.


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~ Zitat ~
"Du sollst die Faltenhunde zum Essen zusammentrommeln?"

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~ Die Geschichte ~
Pascal soll über die gesamten Sommerferien in der Residenz Sonnenstrahl einem Altenheim aushelfen. Quasi Sozialstunden. Diese hat er von seinem Schulleiter aufgebrummt bekommen, nur weil er wieder einmal einen Streich gespielt hat. Einen sehr raffinierten und spaßigen, wie er findet.
Pascal befürchtet, dass es die schlimmsten und langweiligsten Ferien in seinem Leben sein werden. Doch dann lernt er die taffe alte Dame Ingelotte kennen. Mit ihr ist es alles andere als langweilig und öde. Ja sogar richtig aufregend. Denn Ingelotte hat einen Auftrag für Pascal. Er soll einen Schatz bergen. Gemeinsam planen und organisieren sie alles. Ob das gut geht?

~ Meine Meinung ~
Die Story beginnt mit dem Kennenlernen von Pascal und seine Streiche, die er akribisch und detailliert plant und ausheckt. Er ist im Internat Schloss Karlssee berüchtigt dafür. Pascal lebt dort, weil sein Vater verstorben ist und seine Mutter ihn quasi dort hin abgeschoben hat. Das fand ich sehr traurig und konnte Pascal in seinem Denken und Handeln sehr gut verstehen. Im Grunde genommen ist er im Inneren ein liebenswürdiger Junge, der einfach nur großen Spaß mit seinen Streichen hat. Doch diese Gemeinheiten holen ihn unangekündigt ein und so kommt es, dass er dazu verdonnert wird, in einem Altenheim über die Sommerferien auszuhelfen. Das stinkt Pascal natürlich tierisch, doch schnell merkt er, dass es da ein paar Bewohner gibt, die recht cool sind und es gar nicht so langweilig ist, wie er dachte. Besonders eine alte Dame weckt seine Aufmerksamkeit und stellt zudem sein gesamtes Leben auf den Kopf. 
Ingelotte ist durchsetzungsstark, frech und ziemlich gewitzt. Sie hat einen Wunsch, den sie um jeden Preis erfüllt haben möchte. Doch dazu benötigt sie Hilfe. Und da kommt Pascal ins Spiel.

Ich finde die Geschichte sehr süß erzählt. Das Kennenlernen und auch die Zuneigung der Protagonisten hat mir gut gefallen. Die Gedankengänge von Pascal sind witzig und auch etwas traurig an manchen Stellen. Ich habe ihn sofort in mein Herz geschlossen, nachdem ich las, warum er in einem Internat wohnt. Einfach hat es der Junge nicht. Natürlich gibt es ihm nicht das Recht andere Personen mit seinen Streichen zu belästigen, aber man versteh ein wenig, warum Pascal das gerne tut. Er ist definitiv ein kleiner Gauner. ;)

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Nicht so gut fand ich, dass er damit jedes Mal glimpflich davonkommt. Er bekommt zwar die Sozialstunden aufgebrummt, aber dort macht er mit seinen Frechheiten ungebremst weiter.
Die ein oder andere Schandtat kommt ans Tageslicht, doch bestraft wird Pascal dafür nicht. Das vermittelt in einem Kinderbuch nicht unbedingt den richtigen Weg von Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit.

Dann wird es sogar noch richtig kriminell! Pascal soll Ingelotte helfen, ihren Schatz zu bergen. Ohne seine Hilfe schafft sie es nicht. Natürlich ist Pascal sofort Feuer und Flamme. Es ist ja auch mega aufregend auf Schatzsuche zu gehen. Das hat Pascal in diesem Sommer unbedingt gebraucht. Doch hat es mir nicht gefallen, dass Pascal dazu einen Einbruch bewältigen muss. Kinderbuch und Geschichte hin oder her, die Botschaft ist hier definitiv nicht kindgerecht.
Zudem wird bei diesem Einbruch, und so viel sei verraten, ein recht unmoralischer Angriff auf einen Wachhund ausgeübt. Auch wenn die Attacke nicht so verläuft wie geplant, ist die Idee der Tat alles andere als ok. Ich bin mir sicher, Kinder im alter von zehn Jahren finden es nicht toll, wenn Tiere bewusst zu Schaden kommen sollen.

Etwas schade fand ich ebenfalls, dass mir die Spannung durch zu viel Infos flöten gegangen ist. Der Einbruchsplan ist zu einfach und auch etwas unspektakulär.
Kinder dürfen auch mal ordentlich dramatische und schauererregende Situationen aushalten. Das packt und reißt sie mit. Hier in „Ein ganz alter Trick“ sind leider einige Vorgänge zu einstudiert und an manchen Stellen auch recht unrealistisch dargestellt.

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Lässt man aber dies außer Acht, wurde ich im Großen und Ganzen recht gut unterhalten. Die Zwischenmenschlichkeit der Protagonisten hat mir am besten gefallen. Man spürt richtig, wie sie zusammenwachsen und familiäre Gefühle füreinander entwickeln. Pascal bekommt eine ganz neue Familie. Eine neue Oma und dazu neue tolle Freunde. Sehr schön.
Auch die Streiche von Pascal sind sehr putzig und witzig. Ich musste oft schmunzeln und war sehr amüsiert. Besonders wenn der ein oder andere Streich zu einer positiven Wendung geführt hat. Großartig. ;)

Der Schreibstil ist wunderbar jugendlich, frisch und einfach. Ruckzuck liest man ein Kapitel nach dem anderen. Das Cover hat mich mit seinen Farben und dem Druck auch sogleich angesprochen. 
Die Wahl des Titels „Ein ganz alter Trick“ erschloss sich mir erst ganz am Ende, als Ingelotte von der Verabreichung von Placebo-Tabletten spricht. Ich als Erwachsene fand dies recht amüsant. Ob Kinder diese Erklärung verstehen, bleibt fragwürdig.

Als Schmankerl hat das Buch ein kleines Daumenkino mit einem Skateboard-Fahrer. Diese Idee ist großartig und hat mir sehr gut gefallen. Habe ich bis jetzt in noch keinem Buch entdecken können.

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~ Fazit ~
„Ein ganz alter Trick“ ist eine herzige und kurzweilige Geschichte, die Jung und Alt zusammenführt. Der Schreibstil ist kindgemäß locker und leicht zu lesen. Auch der Einstig in die Geschichte ist der Autorin sehr gut gelungen. Das Kennenlernen und das Zusammenwachen der Protagonisten ist warmherzig und schön erzählt. Man hegt sofort Sympathie für die Hauptfiguren.
Einige Botschaften in der Geschichte haben mir nicht gut gefallen, weshalb ich vom Gesamten nicht ganz so begeistert bin. Man darf nicht vergessen, dass Kinder solche Erzählungen ganz anders wahrnehmen und vor allem verarbeiten. Die ein oder andere Situation könnte Kinder von zehn Jahren richtig beschäftigen.

Ein herziges Schatzsuche-Abenteuer mit Schwächen.


Ich vergebe 3 von 5 Notrufzellen


Es grüßt die Sasija aus der TARDIS :-)


Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung.
In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist.
Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor, sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.


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Herzlisch Willkommen :D
Schön, dass du da bist. Viel Vergnügen in der Tardis.

Liebe Grüße eure Sassi @-->--