Freitag, 15. Oktober 2021

.: Rezension ~ Es war als hätt' der Himmel die Erde still geküsst + Interview mit Illustratorin Franziska Harvey :.

~ Bezaubernd - Poetisch - Emotional ~
.: Es war als hätt' der Himmel die Erde still geküsst :.
(Ulrich Maske und Franziska Harvey)


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~ Klappentext ~

Gedichte aus fünf Jahrhunderten, in denen der Mond erscheint.
Eine berückende Sammlung an Gedichten aus fünf Jahrhunderten, in denen der Mond als heimlicher Star, einsamer Held, als Tröster und Reflektor oder auch stiller Beobachter auftritt.

In dieser abwechslungsreichen Zusammenstellung werden romantische, fantastische, klassische und popkulturelle Verse gelungen kuratiert und auf verzaubernde Weise in einer phantasievollen Bildwelt zum Leben erweckt. Die künstlerischen Illustrationen sind so vielfältig und kontrastreich wie die Gedichte selbst. So gelingt ein magisches Stelldichein mit dem Mond als Reiseführer durch den lyrischen Kosmos. Abgerundet wird der Band durch kurze biografische Einträge, die über die Verfasserinnen und Verfasser informieren. Das perfekte und zeitlose Geschenk!

Mit Gedichten von u. a.: Mascha Kaléko, Rio Reiser, Joseph von Eichendorff, Rainer Maria Rilke, Annette von Droste-Hülshoff, Wolfgang Borchert, Bertolt Brecht, Christian Morgenstern, Ulrich Maske, Joachim Ringelnatz, Ada Christen, Johann Wolfgang von Goethe und Else Lasker-Schüler.

Die gleichnamige Hörbuchausgabe erscheint bei GOYALiT.

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~ Über Ulrich Maske - Autor ~
Ulrich Maske, geboren in Hannover, arbeitete nach seinem Studienabschluss als Diplompsychologe und als Musikproduzent mit Hannes Wader, Zupfgeigenhansel sowie vielen international namhaften Folk- und Jazzmusikern. Zudem produzierte er Hörbücher und Hörspiele für Kinder und Erwachsene. Seine Produktionen erhielten zahlreiche Auszeichnungen. Ulrich Maske schreibt als Text- und Musikautor Bücher, Kinderlieder, Reime und Gedichte, die neben seinen Hörspiel-, Hörbuch- und Musikproduktionen bei JUMBO erscheinen. Als Programmleitung des JUMBO Verlags verantwortet er die Programme JUMBO, GOYAlibre und GOYALiT. Er lebt in Hamburg.

~ Über Franziska Harvey - Illustratorin ~
Franziska Harvey wurde 1968 in Frankfurt am Main geboren und verbrachte einen Großteil ihrer Kindheit in Buenos Aires, Argentinien. Sie studierte Grafik-Design mit den Schwerpunkten Illustration und Kalligraphie an der Fachhochschule Wiesbaden. Heute arbeitet sie als freie Illustratorin und hat bereits weit über hundert Bücher bebildert.


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~ Zitat ~
"Für die, die ich liebe, und für alle, die den Mond lieben"

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~ Das Buch ~
Ein künstlerisches Meisterwerk!
Dieser Gedichtesammelband entführt uns in eine himmlische poetische Dichtkunst über den Mond.

Darin sind aus fünf Jahrhunderten fantastische, romantische, poetische und auch witzige Verse und Balladen zusammengetragen worden, die es zu einem himmlischen Hausbuch für Groß und Klein werden lassen.
Über einhundert klassische und popkulturelle Gedichte geben unserem stillen Nachbarn eine vielseitige und magische Rolle, die uns Leser berieseln und träumen lassen.
Die passenden und detailreichen Illustrationen zur Poesie sind auf jedes Gedicht wunderbar abgestimmt und dazu faszinierend und ansprechend anzuschauen.
Der Einband ist zudem sehr hochwertig und stimmig gestaltet, so dass man es sogleich zu seinen geliebten Buchschätzen einreihen möchte. Genau da hat es auch bei mir ein Platz bekommen.

Wir haben so einige tolle Gedichte gefunden, die uns zum Träumen, zum Nachdenken und auch zum Lachen gebracht haben. Eine Ballade davon, möchte ich euch sehr gerne rausschreiben.


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Ernste und melancholische Zeilen sind ebenfalls gewählt worden, die keinesfalls freudlos, sondern eher tiefgründig und zum Nachdenken anregend sind.
So zum Beispiel der Klassiker "Die andere Möglichkeit" von Erich Kästner. 


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Auch hier stimmt die Zeichnung, aus der Feder von Franziska Harvey wunderbar und zeigt uns ein Bild mit einer gewaltigen Aussagekraft über die schreckliche Geschichte vom Zweiten Weltkrieg.


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*** Interview mit der Illustratorin Franziska Harvey ***


© Franziska Harvey
© Franziska Harvey
Hallo Franziska, wie schön, dass du dir die Zeit für ein paar Fragen nimmst.
Kurz zu deiner Person: Du bist 53 Jahre alt, wohnst in Frankfurt und bist nun schon einige Jahre freischaffende Illustratorin. Mich würde erst einmal interessieren, was man als Illustratorin genau macht.
Als freischaffende Illustratorin bekomme ich unterschiedliche Aufträge und Anfragen, in denen verschiedene Medien mit einer Illustration ergänzt oder erklärt werden sollen. Manchmal gibt es hierzu genaue Vorgaben, aber in den meisten Fällen darf ich meiner Kreativität freien Lauf lassen.
Rein praktisch gesehen sitze ich zwischen sechs bis zehn Stunden täglich skizzierend, zeichnend, Hörbuch hörend und Tee trinkend in meinem schönen Atelier.

In welchem Bereich bist du hauptsächlich tätig?
Hauptsächlich bin ich als Illustratorin im Kinder- und Jugendbuchbereich tätig. Ich habe jedoch auch schon einige Erwachsenenbücher illustriert, unter anderem zwei Geschichten von Siegfried Lenz und eine wunderbare Lyriksammlung von Ulrich Maske. Außerdem arbeite ich hin und wieder für ein paar Werbeagenturen in Frankfurt.
 
Lebst du nur vom Illustrieren oder gibt es noch andere Projekte/Tätigkeiten, denen du nachgehst?
Tatsächlich darf ich ganz stolz sagen, dass ich seit über 15 Jahren von reiner Illustrationsarbeit lebe und meine drei in Ausbildung befindliche Kinder damit unterstützt habe.
 
Wie sieht dein Arbeitsalltag aus? Ich könnte mir vorstellen, dass Illustrator kein Nine to Fife Job ist.
Das schöne an meinem Arbeitsalltag ist, dass ich ihn ganz nach meinem Rhythmus gestalten kann und keine Vorgesetzten habe. Und auch mein Weg zur Arbeit sind nur ein paar Treppenstufen in mein Atelier. Ich liebe meine Arbeit, es ist eine schöne, ruhige, meditative Tätigkeit.
 
Wenn da nicht der Zeitdruck wäre… Es gibt immer wieder Phasen in denen ich gute zehn Stunden täglich am Zeichentisch sitze und auch an Wochenenden nicht freimachen kann. Das ist die altbekannte Krux des selbstständigen Tätigseins: Eine gute Balance beziehungsweise das richtige Zeitmanagement zu finden. Zudem ist es wirklich eine große Herausforderung mit reiner Illustrationsarbeit dauerhaft genug zu verdienen und oft belade ich mich auch mit zu vielen Projekten, aus Sorge, dass die Einkünfte sonst nicht reichen. Trotzdem mache ich nichts lieber als immer wieder Ideen, Figuren, Farben, Formen  zu Papier zu bringen.
 
Analog oder digital? Photoshop, Illustrator oder alles gemischt? Wie arbeitest du am liebsten, wenn du eine neue Illustration machst? Was sind deine Lieblingswerkzeuge und wie helfen sie dir dabei, besser zu arbeiten?
Ich arbeite tatsächlich ausschließlich analog, digital, muss ich gestehen, kann ich gar nicht. Von der Skizze bis zur Reinzeichnung bewege ich mich auf dem Papier. Tuschefeder, Pinsel, Wasser, verschiedene Farben und Stifte kann ich mir aus meinem Arbeitsalltag gar nicht wegdenken. Ich liebe diese Materialien, denn gerade mit ihnen entsteht für mich so gut ein meditatives Arbeiten. Mein liebstes Werkzeug ist die Tuschefeder. Ich bin ein ausgesprochener Fan der Linie und mit der Feder kann ich am besten ganz unterschiedliche Strichstärken spielerisch und schwungvoll aufs Papier bringen. Ich finde der Tuschestrich birgt eine ganze besondere Lebendigkeit.
 
In vielen deiner Arbeiten finden wir die liebenswertesten Charakterdesigns von Tieren. Was gefällt dir am meisten daran, Tiere zu illustrieren? Oder zeichnest du Menschen lieber? Und hast du eine Lieblingsfigur?
Besonders gern illustriere ich natürliche und lebendige Formen und Figuren: Tiere, Menschen, Pflanzen und Landschaften. Es reizt mich ihre Lebendigkeit, die Bewegung und Formenvielfalt einzufangen. Sehr gerne flechte ich auch als Randfiguren Tiere in meine Geschichten ein, schlafende Hunde, schleichende Katzen, ein flatterndes Vögelchen oder eine weg huschende Maus. Lieben tue ich sie alle…  sehr reizvoll finde ich übrigens Enten und Ratten. Vielleicht sollte ich damit mal ein Buch machen. :)
 
Je länger man in diesem Beruf ist, desto unterschiedlicher sind ja auch die Aufträge, an denen man arbeitet. Gibt es einen Auftrag, der dir besonders im Gedächtnis geblieben ist? Und wenn ja, warum?
Vor vielen Jahren hatte ich für das Frankfurter KiKo-Büro für einen Kinderaktionstag eine riesige freistehende Holzwand zu bemalen. Auf 3x5 Metern habe ich ein buntes, lustiges Frankfurt mit vielen Comic-Männchen gemalt. So großformatig habe ich nie wieder gearbeitet. :)
Es gibt einige außergewöhnliche Bücher, die mir im Gedächtnis geblieben sind, hier eine kleine Auswahl:
1. Emma James und die Zukunft der Schmetterlinge von Silke Scheuermann  Eine sehr berührende Geschichte, die in meinem Heimatort Frankfurt spielt.
2. Das Wunder von Striegeldorf von Siegfried Lenz
3. So zärtlich war Suleyken von Siegfried Lenz 
4. Apfelkuchen und Baklava von Kathrin Rohmann  Eine sehr sensible Geschichte, über die beginnende Freundschaft zwischen einem deutschen Jungen und einem syrischen Flüchtlingsmädchen
5. Es war, als hätt der Himmel die Erde still geküsst von Ulrich Maske  Eine wunderbare Lyriksammlung, die ich ganz frei illustrieren durfte 
 
Alle erwähnten Bücher bargen ganz besondere Herausforderungen. Ein sehr sensibler und künstlerischer Umgang mit den jeweiligen Inhalten war gefragt und hat mich zu ganz unterschiedlichen, ausdrucksstarken Bildern bewegt. Die absolute Krönung dieser Herausforderung,  das Aktuellste der Projekte: Es war, als hätt der Himmel die Erde still geküsst. Das “Mondbuch” war über zwei Jahre ein absolutes Herzensprojekt von mir.
 
Wie kommst du an deine Aufträge? Und wie entscheidest du, ob du den Auftrag annimmst?
Vor 16 Jahren habe ich das Handbuch für Prinzessinnen von Hilke Rosenboom für Carlsen illustriert, das glücklicherweise ein Bestseller wurde. Mein Illustrationsstil kam auf dem Buchmarkt überraschenderweise so gut an, dass ich seither keine Akquise mehr machen musste. 
Das heißt die Verlage kommen auf mich zu mit Projektanfragen, Manuskripten und Texten, die ich in fast allen Fällen gerne bebildere. Lediglich ein Buch über Technik oder Baufahrzeuge würde ich wohl ablehnen. ;)
 
Ich finde es immer schwierig, den Arbeitsaufwand einzuschätzen. Ich glaube, dass man sich als Künstler auch gut in Kleinigkeiten verlieren kann. Bist du sehr diszipliniert und gibst dir selbst eine Zeitvorgabe für eine Illustration, oder dauert es so lang, wie es eben dauert?
An diesem Punkt habe ich das große Glück, dass es mir nie an Bildideen mangelt und ich sehr schnell zeichnen kann. Da mir meine Arbeit so leicht von der Hand geht, muss ich nur aufpassen, mir nicht zu viel vorzunehmen. Wenn die Zeit mal sehr drängt, nehme ich mir tatsächlich ein Zeitfenster für jede Illustration vor, ansonsten arbeite ich an jedem Bild so lange bis ich das Gefühl habe, nun ist es fertig.

Engagierst du dich auch für junge Illustratoren und gibst deine Erfahrungen und deinen Rat gerne weiter? Wenn ja, in welcher Form und warum ist dir diese Unterstützung so wichtig?
Ich bin Teil einer kleinen Illustratorengruppe in der wir uns mit Tipps und Tricks regelmäßig austauschen. Jüngere Illustratoren treffe ich hin und wieder auf dem Stammtisch der Illustratoren Organisation IO e.V. und gebe dort meine Erfahrung auch gerne weiter.
 
Zu guter Letzt Franziska, eine meiner Lieblingsfragen: Woran arbeitest du gerade?
Zurzeit arbeite ich an einem neuen Buch vom “kleinen Muffelmonster” von Julia Böhme, eine Lieblingsreihe, die ich seit vielen Jahren für Arena illustriere. Außerdem entsteht gerade eine sehr spannende, kleine Krimireihe von Klaus-Peter Wolf, die ich für JUMBO illustriere.
 
Super Franziska und danke für den spannenden Einblick in deine Arbeit!
Das letzte Wort gehört natürlich dir. Was möchtest du deinen Bestauner*innen immer schon einmal sagen?
Ich denke oft, jeder kann zeichnen - so wie jeder auch tanzen kann. Natürlich gehören Übung, Erfahrung und manche Tipps und Tricks dazu. Vor allem aber möchte ich gerne jeden dazu animieren, sein ganz eigenes Tänzchen mit dem Stift auf dem Papier zu wagen, denn beim Zeichnen und Malen gibt es kein richtig oder falsch. Es gilt dabei sich selbst zu entdecken, seine Erfahrungen zu sammeln und nicht einem fremden Ideal nachzuhängen, denn hier beginnt die ganz persönliche Kreativität.

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Ich hoffe euch hat meine kleine Vorstellung und das Interview mit Franziska gefallen. Vielleicht konnte ich euch ja ein wenig inspirieren. ;)

Ein Schmankerl hab ich noch für euch!
Anlässlich des 30jährigen Jubiläums des JUMBO Verlags, läuft ein großartiges Buch/Hörbuchpaket Gewinnspiel. Schau dazu gerne auf meine Instagramseite.

Es grüßt die Sasija aus der TARDIS :-)


Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung.
In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist.
Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor, sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.


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Herzlisch Willkommen :D
Schön, dass du da bist. Viel Vergnügen in der Tardis.

Liebe Grüße eure Sassi @-->--