© Aleksandra Valeria |
Aleksandra Valeria ist in Zagreb, Kroatien geboren. Aufgewachsen ist sie jedoch in Deutschland. Heute lebt sie in der nähe von Frankfurt mit ihrem Mann mit dem sie schon viele Jahre verheiratet ist. Neben dem Schreiben, liest sie natürlich sehr gerne, hört am liebsten Soul, RnB, House, Latino, Balkan oder klassische Musik. Kurzum: Querbeet ;-) Außerdem ist sie eine leidenschaftliche Köchin.
~ Kurzinfo über die Schreibweise ihres schönen Namen ~
Aleksandra kommt aus dem Slawischen - ein "X" gibt es da im Alphabet nicht, daher Aleks. Mir gefällt es total, ihren Namen so zu lesen. Einfach mal was außergewöhnlich Anderes ;-)
~ Aleksandra Valeria über sich ~
"Wenn ich als Kind gefragt wurde, was ich einmal werden wollte, wenn ich groß bin, habe ich "Schriftstellerin" geantwortet. Seit ich zurück denken kann liebe ich Bücher und habe immer gerne geschrieben. Nach meinem Sprachenstudium konnte ich mir jedoch nicht vorstellen alleine im Zimmer zu sitzen, um Bücher zu schreiben, sondern wollte die Welt sehen und viel erleben. Meine beruflichen Stationen gaben mir diese Möglichkeit. Zwar habe ich in all den Jahren immer mal wieder an das Schreiben gedacht, aber im Alltag habe ich keine Ruhe und Muße dafür gefunden. Erst meine Idee für die Liebesgeschichte von Ana und Darko hat meine Leidenschaft für das Schreiben so sehr entfacht, dass ich sie einfach schreiben musste.
Ihr Buch ~ "140 Tage Balkan-Tiger und Brusketa"
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1. Seit wann schreibst du und wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich bin mit 5,5 Jahren mit meinen Eltern aus Zagreb nach Deutschland gekommen. Ich musste sehr schnell Deutsch lernen, um im Folgejahr eingeschult werden zu können und hatte das Glück, eine tolle Kindergärtnerin zu haben, die mir sehr schnell nicht nur Deutsch sprechen beigebracht hat, sondern auch das Lesen, noch bevor ich eingeschult wurde. Somit habe ich schon kurz vor der Einschulung meine ersten Bücher, Grimm’s Märchen alleine gelesen. Nachteil war, dass ich mich in der ersten Klasse mit meiner Lese-Fibel sehr gelangweilt habe und richtige Bücher lesen wollte. In der zweiten Klasse habe ich schon die Stadtbücherei für mich entdeckt und ab da ging es los mit dem exzessiv Lesen, auch heimlich im Bett mit der Taschenlampe, wenn ich längst schlafen sollte. Das Lesen schlug sich auch im guten Schreiben nieder, so hatte ich fast während der gesamten Schulzeit eine eins in Deutsch. Vor allem im Gymnasium, zu meiner Zeit so gut wie gar nicht von Einwandererkindern besucht, war ich der sprachliche Überflieger. Am liebsten habe ich Aufsätze geschrieben, Geschichten erfunden. Nach dem Abitur habe ich Italienisch und Französisch mit Schwerpunkt Wirtschaft studiert. Für mich war immer klar, dass ich etwas mit Sprachen und Worten machen möchte. Allerdings war ich auch jung und wollte etwas erleben und nicht alleine in der stillen Kammer sitzen und schreiben. Also bin ich nach dem Studium in die Werbe-Marketing-PR-Event Branche gewandert und war zwischendurch auch als freie Journalistin tätig. So habe ich ein paar Jahre Präsentationen und Artikel geschrieben, spannende Menschen interviewt, tolle Events besucht, habe Europa bereist und viel erlebt. Zwischendurch habe ich für alle meine Freundinnen Liebesbriefe, Liebesmails und SMS verfasst, manchmal auch zum Leidwesen meines Mannes, wenn nachts Anrufe von verzweifelten Freundinnen kamen mit „bitte, du musst mir helfen, ich muss ihm jetzt antworten und weiß nicht was ich schreiben soll“ :-) Wenn meine Freundinnen sagten, du musst schreiben, du kannst es, habe ich immer geantwortet, dass ich das im Alter auch noch machen kann. „Ich sitze dann auf einer Terrasse mit Meerblick, klappe mein Laptop auf und schreibe“ ;-) so weit mein Traum. Letztes Jahr im Frühjahr kam so ein Moment, in dem mir bewusst wurde, dass es Zeit wird sich zu fragen, was man bis zum 50. Geburtstag noch so machen möchte und dann war auch klar, dass ich schreiben wollte. Zuerst habe ich ein Kochbuch fast fertig geschrieben. Das habe ich bei vier Verlagen eingereicht und habe nur Absagen kassiert, weil die Zielgruppe zu klein sei. Thema waren Familienrezepte und Geschichten vom Balkan und aus Italien. Danach habe ich es mehrere Personen lesen lassen, nicht nur Familie und Freunde :-), und alle waren begeistert. Aus Frust habe ich beschlossen einen Liebesroman zu schreiben und selber zu veröffentlichen ohne es vorher einem Verlag vorzustellen, sondern die Leser zu fragen, wie sie mein Buch finden. Als es dann veröffentlicht war, habe ich voller Bammel eine Leserunde auf Lovelybooks initiiert, weil ich von wildfremden Leuten eine Meinung haben wollte. Das war für mich ein ganz besonderes Highlight und ich habe die Bestätigung bekommen, die ich gebraucht habe.
2. Welches Buch hat dich inspiriert?
Ich glaube nicht, dass die Inspiration nur durch ein Buch kommt. Am Ende ist es die Summe von vielen Büchern, Filmen, Eindrücken und Geschichten aus dem wahren Leben. Eines meiner Lieblingsbücher ist „Die Brücken am Fluss“. Was ganz selten geschieht ist, dass mir der Film mit Meryl Streep und Clint Eastwood in den Hauptrollen, fast noch besser gefällt, als das Buch, da vor allem Meryl Streep ihre Rolle so gut spielt, dass ich auch nach dem zehnten Mal weinen muss. Die nicht ausgelebte Liebe muss sehr schmerzhaft sein und man stellt sich wohl sein ganzes Leben vor, wie es hätte sein können. „Gut gegen Nordwind“ habe ich natürlich auch gelesen und mir hat der email Stil sehr gut gefallen, weil es dem heutigen Zeitgeist entspricht. Allerdings mochte ich - man möge mir dies verzeihen - die Protagonisten gar nicht und hab sie mir im richtigen Leben sehr bieder vorgestellt und gar nicht sexy. Auch „Für immer vielleicht“ hat mir gut gefallen. Nicht zu vergessen bei der Inspiration sind natürlich die Geschichten aus dem persönlichen Umfeld. Ich habe einen großen Freundeskreis, national und international und es gibt immer jemand, der sich gerade verliebt, entliebt, heiratet, trennt, etc. da kommt schon einiges zusammen.
Ich glaube an die Liebe, auch an die Liebe auf den ersten Blick, oder nennen wir es Anziehung, die schlaflose Nächte bereiten kann, unabhängig davon, ob sie ein Happy End hat.
Ich interessiere mich für das Kochen / Essen und die Liebe, damit habe ich die für mich wichtigsten Bereiche abgedeckt ;-)
Ich schreibe gerade am zweiten Teil „140 Tage – Balkan-Tiger und Brusketa“. Ich liebe Ana und Darko und kann mich im Moment von den beiden nicht trennen. Aber Teil zwei war ohnehin von Anfang an geplant.
5. Wie bist du auf die Idee mit deiner Mailgeschichte zwischen Ana und Darko gekommen?
Irgendwie
war die Grundidee über eine Affäre oder verbotene Liebe zu schreiben
schon länger da, weil ich es spannend finde. Auch dass die
Protagonisten älter sind, nämlich über 40 war klar und sich trotzdem wie
Teenager benehmen. Ich glaube, dass die Liebe in jedem Alter ziemlich
ähnlich ist und verrückte SMS und Mails nicht Teenagern vorbehalten
sind. Kroatien habe ich ins Spiel gebracht, weil ich Kroatin bin, aber
auch weil mein Kochbuch kroatische Rezepte enthielt und ich dadurch
inspiriert war. Wichtig war mir, dass die Protagonistin materiell besser
gestellt ist, als der Mann. Ich bin müde Romane zu lesen, in denen der
männliche Protagonist als reicher Prinz daher kommt. Da stellt sich mir
immer die Frage, ob sie ihn genau so lieben würde, wenn er Bäcker oder
Briefträger wäre. Ana ist mit einem erfolgreichen Mann verheiratet und
hat eigentlich alles wovon viele Menschen in unserer Gesellschaft
träumen und trotzdem ist sie nicht glücklich. Dann erobert ein materiell
schwach gestellter Winzer ihr Herz.
6. Beruht deine Geschichte auf eine wahre Begebenheit?
Nein,
es ist keine Autobiographie. Ich bin seit vielen Jahren glücklich
verheiratet. Dennoch glaube ich, dass niemand vor so einer Begegnung
gefeit ist. Man wird im Leben immer mal Menschen begegnen, die einen in
ihren Bann ziehen oder faszinieren. Was man dann daraus macht, hängt
sicher von der Qualität und Stabilität der bestehenden Beziehung ab. Ich
habe mein Buch in der Ich-Form geschrieben, weil ich dadurch ganz tief
in die Geschichte eintauchen kann und mich besser in Ana hinein
versetzen kann.
7. Wie lange hast du an „140 Tage - Balkan-Tiger & Brusketa" geschrieben?
Ungefähr
fünf Monate habe ich geschrieben, dann folgte das Lektorat und am
01.08. ist das e-book erschienen. Bis dato wusste ich nicht, dass ich
auch eine Printversion im Selbstverlag anbieten kann. Die habe ich dann
Mitte September veröffentlicht.
8. Wie kam es zur Veröffentlichung? Hattest du gleich einen Verlag am Start, oder hast du selbst veröffentlicht?
Nein,
wie ich bereits oben geschrieben habe, habe ich mein Buch bisher noch
keinem Verlag vorgestellt. Jetzt hätte ich schon gerne einen Verlag,
weiß aber nicht, ob sie mich nehmen, nachdem ich den ersten Teil schon
im Selbstverlag veröffentlicht habe. Ich habe ein Buch für Frauen
geschrieben und ich wollte eben von diesen zuerst wissen, wie sie es
finden. Ich bereue es nicht, denn ich habe dadurch ganz tolle Frauen
kennen gelernt, die mich moralisch sehr unterstützen und ermutigen
weiter zu schreiben.
9. Plottest du, wenn du ein Buch schreibst? Wenn ja, wie genau?
Beim
ersten Teil habe ich zuerst einfach drauf los geschrieben und zwar nur
die Dialoge. Dann habe ich gemerkt, dass es unvollständig ist. Dann habe
ich in Phase zwei Anas Gedanken zu Darkos Nachrichten ergänzt. Ich fand
es immer noch unvollständig. Erst in Phase drei habe ich Anas Leben
skizziert und die Retrospektiven geschrieben. Dann war ich zufrieden und
habe es zwei Freundinnen, die sich nicht kennen, lesen lassen. Beide
meinten, sie hätten die Sex-Szenen vermisst, denn Ana und Darko haben
sich ja getroffen und miteinander geschlafen und die Erotik würde zu
kurz kommen. Das klang überzeugend, war jedoch das Schwierigste am
ganzen Buch. Ich habe drei Tage die leere Seite auf meinem Laptop
angeschaut und wusste nicht wie ich Sex-Szenen schreiben sollte. Und
dann war irgendwann der Knoten geplatzt.
Bei Teil 2,
der in Dubrovnik spielt, habe ich mich besser vorbereitet. Teil 2 wird
auch nicht im Email / SMS Stil sein. Zuerst habe ich die Personen
skizziert, die Orte und die wichtigsten Ereignisse und Abläufe. Der Rest
entsteht während des Schreibens.
10. Gab es mal bei Recherchen in der Praxis ein lustiges, kurioses, gefährliches Erlebnis?
Während
ich mit Teil zwei begonnen habe, haben mir einige Leserinnen
geschrieben, dass sie mit meinem Buch ihre Geschichte nochmals durchlebt
haben und haben mir ihre persönlichen Geschichten geschildert. Das hat
mich emotional sehr aufgewühlt, positiv wie negativ. Es hat mich aber
auch sehr gefreut und geehrt, dass sie mir ihr Vertrauen geschenkt haben
und dass ich mit meinem Buch Menschen, insbesondere jene, die so etwas
schon einmal erlebt haben, emotional abholen kann.
11. Hast du bereits schon Bücher veröffentlicht bzw. geschrieben? (Auch welche die noch nicht veröffentlicht sind)
Das Kochbuch, aber sein Tag wird kommen :-)
12. Was machst du neben dem Schreiben am liebsten?
Zeit
verbringen mit Familie und Freunden vor Ort, Kontakte pflegen mit
Familie und Freunden, die nicht in Deutschland leben, kochen, feiern,
tanzen…..und natürlich arbeiten, sehr viel arbeiten.
13. Welchen Kaffee trinkst du am liebsten und wie/wann trinkst du ihn gerne?
Morgens zwei doppelte Espressi mit warmer Milch ohne Milchschaum. Ich verabscheue Latte macchiato! Nach dem Essen Espresso.
14. Verrate uns deinen Lieblingskuchen oder Gebäck ;-)
Einen?
Ich liebe Kuchen und Gebäck und verfalle der Versuchung regelmäßig!
Erdbeerkuchen, Aprikosenkuchen, Käsekuchen, Weihnachtsplätzchen,
Palacinke, das sind kroatische Crepe, Tiramisu……noch Fragen?
15. Vielen
lieben Dank für das tolle Interview und deiner kostbaren Zeit
Aleksandra ;-) Was möchtest du deinen Lesern zum Abschluss gerne noch
sagen?
Ich danke euch von ganzem Herzen, dass ihr mich dabei unterstützt meinen Traum zu leben.
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~ 3 Extrafragen ~
1. Wie sehen eigentlich Verträge bei einem Verlag aus?
Hab leider keinen bis jetzt.
2. Wie kann man veröffentlicht werden oder sich selbst veröffentlichen?
Man
hat mittlerweile viele Möglichkeiten seine Bücher selbst zu
veröffentlichen. Ich habe im Internet einen Lektor gesucht und habe
einen gefunden, der mir auch das Konvertieren und Einstellen abgenommen
hat, somit konnte ich mich auf das Schreiben konzentrieren. Ich dachte
zuerst an Amazon, aber mein Lektor hat mir davon abgeraten, da nicht
alle einen Kindle haben und hat mir epubli empfohlen. Bei der
Printversion habe ich dann über CreativeSpace von Amazon veröffentlicht.
Ich weiß nicht, ob es richtig oder falsch war, ich wollte einfach nur
mein Buch in der Hand halten und der Moment war grandios. Nach den guten
Rezensionen aus meiner Leserunde habe ich auch genug Selbstbewusstsein
Verlage anzusprechen. Mal sehen was passiert, auf jeden Fall bleibt es
spannend.
3. Wie hält man sich als Autor über Wasser oder ist „Autor“ nur noch ein Nebenjob?
Also
ich habe im Moment noch nicht einmal die Lektoratskosten drin. Als
Selfpublisher muss man ja alles selbst machen, auch das Marketing. Wie
sollen denn die Menschen von meinem Buch erfahren? Bei der Anzahl an
Neuerscheinungen ist das nicht einfach. Im Moment ist das Schreiben ein
Hobby, dem ich nachts und mal am Wochenende nachgehe. Für den Plott von
Teil zwei habe ich mich drei Wochen nach Kroatien zurückgezogen, das war
toll. Da träumt man schon mal davon, wie es wäre, wenn man vom
Schreiben leben könnte. Beim Schreiben ist es, wie ein Eintauchen in
eine andere Welt, man blendet alles aus. Das ist ein erhabenes, tolles
Gefühl, besonders, wenn man am nächsten Morgen liest, was man am Vortag
geschrieben hat.
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Vielen
Lieben Dank Aleksandra für das tolle Interview. Es macht einfach immer
wieder Spaß mit dir zu texten und zu lachen. Tausend Dank ;-)
Liebe Grüße eure Sasija aus der TARDIS
Liebe Grüße eure Sasija aus der TARDIS
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Herzlisch Willkommen :D
Schön, dass du da bist. Viel Vergnügen in der Tardis.
Liebe Grüße eure Sassi @-->--